Trotz regelmäßigem Lüften kommt es leider immer noch vor, dass sich Schimmel bildet in den eigenen vier Wänden.
Da dieser nicht zu unterschätzen ist, leiden immer mehr unter einer Schimmelpilzallergie, was zu ernst zu nehmenden Krankheiten, wie Asthma, führen kann.
Doch was genau ist Schimmel, wie entsteht er und was kann man dagegen tun? Diese und weitere Fragen werden im nachfolgenden Text ausführlich erklärt.
Inhaltsverzeichnis
Allergisch gegen Schimmelpilz?
Zitiert man die Seite Wikipedia, dann wird dort als Definition für Schimmelpilz folgendes angegeben:
„Schimmelpilze sind in der Mikrobiologie eine systematische heterogene Gruppe von filamentösen Pilzen, die in der Mehrzahl zu den taxonomischen Gruppen der Asomyceten und Zygomyceten gehören.“
Vereinfacht gesagt ist der Schimmelpilz für den Abbau von totem organischen Material zuständig, was im Grunde genommen ein wichtiger und notwendiger Vorgang ist.
Viele Schimmelpilzarten sind nicht giftig und völlig unbedenklich bei der Einnahme. So gibt es auch in der Nahrungswelt Schimmelkäse oder auch schimmliges Fleisch, was als Delikatesse gilt.
Entstehung von Schimmelpilzen
Der Schimmelpilz ist in drei Abschnitte aufgebaut – das Mycel, die Konidienträger und die Sporen.
Das Mycel bildet sich aus einer Schimmelpilz-Spore, die einen geeigneten Nährboden gefunden hat. Es besteht aus mikroskopisch kleinen, langen und dünnen Pilzfäden, den sogenannten Hyphen, die sich von einem Punkt aus in alle Richtungen ausbreiten.
Mit Hilfe der Sporen vermehrt sich der Pilz, indem die Myzelfäden nach einiger Zeit Sonderhyphen, die Konidienträger, erzeugt.
Die Schimmelentstehung im Haus, und die dadurch entstehende Schimmelpilzallergie, kann viele Ursachen haben:
- zu wenig oder schlechtes Lüften
- Wäsche aufhängen
- Wasserrohrbruch
- schlechte Isolierung, Wasser dringt in die Wände ein und kann nicht mehr hinaus
- Möbel stehen zu nah an der Außenwand
- Luftbefeuchter ist zu hoch eingestellt/Luftfeuchtigkeit ist
- zu kalte Räume
- Kondenswasser an Fensterscheiben
- Arten
Schätzungen zufolge gibt es weltweit rund 250.000 Schimmelarten, wobei uns nur 120.000 bekannt sind. Grob eingeteilt wird der Schimmel im Großen und Ganzen in den schwarzen, gelben, roten und grünen Schimmel.
Den schwarzen Schimmel findet man häufig auf Lebensmittel, die nach dem Befall auf keinen Fall mehr verzehrt werden dürfen. Ebenfalls kommt er an Fliesen, Fugen oder Wänden vor. Hier ist eine Berührung ungefährlich, außer man leider an einer Allergie.
Der auf stärkehaltigen Lebensmittel vorkommende gelbe Schimmel kann bei Einnahme zu Leberkrebs oder auch Herzversagen führen. Auch an Möbeln bildet er sich, wird aber aufgrund seiner Farbe lange übersehen. Eine Bekämpfung erfolgt, wie bei den anderen, durch spezielle Mittel oder einfachem Spiritus.
Den roten Schimmel findet man häufig auf Bäckerware, aber auch auf Holz, Karton und Papierarten aller Art.
Der grüne Schimmel ist die wohl bekannteste und weit verbreitetste Schimmelart, die es gibt. Er ist bislang weder für Mensch noch für Tier als gefährlich eingestuft. Wer allerdings an einer Immunschwäche oder Schimmelpilzallergie leidet, sollte sich davon fernhalten. Man findet ihn häufig in Blumenerde, ganze besonders welche, die sich in der Nähe eines Heizkörpers befinden.
Kommen die Sporen aller Pilze regelmäßig und längerfristig in unsere Lungen, dann kann das natürlich zu schwerwiegenderen Folgen führen.
Nachteile und Krankheiten von Schimmelpilz
Wer unter Schimmelbefall im Haus oder Schimmel in der Wohnung leidet, der sollte dies nicht auf die leichte Schulter nehmen und bei größeren Flächen bzw. immer wiederkehrendem Problem einen Spezialisten aufsuchen.
Besonders für Kinder kann eine Schimmelpilzallergie zu schwerwiegenderen Krankheiten, wie Asthma oder Bronchitis, führen. Kümmert man sich nicht rechtzeitig darum, dann können diese bis an ihr Lebensende daran leiden und sind auf Medikamente oder Ähnliches angewiesen.
Symptome einer Schimmelpilzallergie
Da man oft den Schimmel von außen nicht gleich erkennt, tritt die Krankheit schleichend auf. Erste Anzeichen und Symptome einer Schimmelpilzallergie sind häufiges Husten, Atemprobleme und eine stickige Luft.
Es sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um Schlimmeres zu verhindern. Anschließend ist es ratsam sich an Profis zu wenden, die das Heim auf Sporen und Ähnliches genauestens untersuchen.
Vorbeugung von Schimmelbefall
Um der Schimmelbildung und der damit verbundenen Schimmelpilzallergie vorzubeugen ist es wichtig regelmäßig und stoßweise zu lüften.
Das heißt im Klartext, dass mindestens drei Mal zehn Minuten Lüften bei komplett geöffneten Fenstern und Türen effektiver ist, als wenn diese gekippt werden.
Wer im Winter lüftet, sollte während des Vorgangs die Heizkörper auf niedrige Temperaturen hinunterstellen, um keine Wärme zu verschwenden. Diese sollten im Übrigen auch nicht ganz aufgedreht werden, wenn man zuhause ist und ausgeschalten werden, wenn man geht, sondern eine konstante mittlere Temperatur haben. Dies spart nicht nur Energie- und Heizkosten, sondern verhindert auch eine Schimmelpilzallergie.
Wenn es draußen kalt wird und man zu heizen beginnt, dann bildet sich am Fenster Kondenswasser. Je mehr sich dort befindet, desto mehr sollte gelüftet werden. Mit einem Handtuch entfernt man dann dieses Wasser und lüftet für zirka 15 Minuten. Sollte es sich in den nächsten Stunden wieder bilden, dann wiederholt man diesen Vorgang.
Wer keinen Trockner besitzt und die Wäsche aufhängen muss, der sollte das, wenn vorhanden, in einem eigens dafür vorgesehenen Trockenraum machen. Diese Räume sind speziell dafür gebaut worden und befinden sich in fast allen Wohnblöcken.
Gibt es so etwas nicht und man muss die Wäsche in der Wohnung/im Haus aufhängen, dann ist darauf zu achten, dass diese nicht zu nass ist. Außerdem muss man hier öfters lüften, um einen etwaigen Schimmelbefall zu verhindern.
Wenn man Möbel an einer Außenwand platziert, kann es passieren, dass zu wenig Luft dazwischen ist und sich hier Schimmel bildet und die Gefahr einer Schimmelpilzallergie nimmt zu. Daher ist es immer ratsam mindestens 15 cm Abstand zur Wand zu lassen und regelmäßig zu kontrollieren, ob sich etwas bildet oder nicht.
Da sich im Bad auf Fliesen oder Fugen auch Schimmel bilden kann, ist es ratsam diese so gut es geht abzutrocknen und die Lüftung einzuschalten. Wer regelmäßig einfache Badreinigungsprodukte verwendet, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch weniger Probleme haben.
Generell gilt, Küche und Bad, wenn möglich, ruhig öfters und länger zu lüften, da hier die Luftfeuchtigkeit am höchsten ist.
Man sollte stets darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit nicht höher als 60% ist. Mit dem sogenannten Hygrometer, den es schon für 15,- € gibt, kann man dies regelmäßig kontrollieren. Ebenfalls sollten Räume, die kaum bis gar nicht geheizt werden, eine Mindesttemperatur von 16 Grad haben, denn Schimmel bevorzugt kalte Räume.
Produkte gegen Schimmelbefall
Bei einem Schimmelbefall gibt es im Fachmarkt schon etliche Produkte wie Schimmelsprays und Schimmelentferner, die man auf die betroffene Stelle sprüht, kurz einwirken lässt und dann mit einem Schwamm und Wasser entfernt.
Da diese Chlor enthalten ist beim Umgang Acht zu geben und wenn man Kinder oder Haustiere besitzt, sollte man sich bessere andere Mittel zur Bekämpfung suchen. Beispiele dafür sind alkoholische Reinigungsmittel, Wasserstoffperoxid (fünf bis zehn Prozent) oder eine fünfprozentige Sodalösung aus der Apotheke.
Wann eine Fachfirma für Schimmelsanierung beauftragen?
Bei einem größeren oder länger anhaltenden sowie wiederkehrendem Schimmelbefall muss unbedingt ein Fachmann zu Rate gezogen werden.
Hat man eine Mietwohnung, dann muss man sich beim Vermieter erkundigen, wer die Kosten dafür übernimmt. Die Kosten können im schlimmsten Fall auf den Mieter zurückfallen, wenn herausgefunden wird, dass er beispielsweise zu schlecht gelüftet hat.
Zieht man in eine neue Wohnung ein und stellt einen Schimmelbefall fest, dann ist es ratsam den Vermieter sofort zu kontaktieren. Hier kann man darauf bestehen, dass dieser sich auf eigenen Kosten um die Bekämpfung kümmert.
Wer schon länger mit Schimmel und mit einer Schimmelpilzallergie zu kämpfen hat, der muss seine vier Wände höchstwahrscheinlich komplett sanieren lassen, da sich die Sporen schon tief in die Wand eingenistet haben und einfache Mittel nicht mehr ausreichen.
Mit Hilfe eines Amtssachverständigen und den Profis einer Schimmelbekämpfungsfirma sollte die Ursache für den Befall geklärt und behoben werden, um nicht nach einiger Zeit wieder einen Rückfall zu erleiden.
Fazit
Weiß man wie richtiges Lüften geht und beachtet man die oben genannten Tipps zur Vorbeugung, dann kann im Normalfall nichts mehr passieren.
Sollte wider Erwarten doch ein Befall auftreten, dann kann man mit speziellen Mitteln dagegen ankämpfen. Hilft das alles nichts mehr, muss man sich so oder so Hilfe von Profis holen, um Schlimmeres zu verhindern.
Bei ersten Anzeichen einer Schimmelpilzallergie gilt als allererstes das Aufsuchen eines Arztes, um Schlimmeres zu verhindern.
Tobias Fendt ist schon seit seiner Kindheit ein talentierter Handwerker. Aus dem reinen Vergnügen wurde eine Leidenschaft, als er sich für die Schimmelentfernung und -prävention entschied. Bei Problemen rund ums Thema Schimmel ist er deshalb die erste Anlaufstelle für Freunde und Bekannte. Er ist immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, Schimmelbefall nachhaltig zu vermeiden und teilt seine Erfahrung hier auf Schimmel-entfernen-hilfe.de.
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